Wettbewerb Golm

Tschagguns, Österreich

2020

Für viele MontafonerInnen sind die Maisäße magische Orte zum Innehalten, Erinnern und Erholen. Die Maisäßlandschaft und die damit verbundene Lebenskultur prägt die Menschen und das gesamte Landschaftsbild des Tales Montafon bis heute. Unser Entwurf nimmt bewusst die kleine, dörfliche Struktur der traditionellen Maißäslandschaften auf und führt diese in zeitgemäßer Form interpretiert weiter fort.

Die oberirdisch sichtbaren Gebäudevolumen werden aus dieser Entwurfsabsicht in drei Baukörper aufgeteilt, die sich bewusst möglichst kleinteilig, aber kraftvoll in die Umgebung einfügen. Sie stehen im räumlichen Dialog zueinander und binden die bereits vorhandenen Gebäude mit ein. Die neuen Baukörper überzeugen durch einfache und klar gesetzte Figuren, deren Volumen sich an den funktionalen Anforderungen, der umgebenden Landschaft und den bestehenden Gebäuden orientieren. Das Herz des Entwurfes, der Dorfplatz, wird ein Geschoss über der Bahntrasse situiert, um das umliegende Gelände bzw. die bestehenden Gebäude stark in das Dorfensemble einzugliedern. Ausblicke in die Berglandschaft wechseln sich hier rhythmisch mit dem Anblick der Gebäudefassaden ab, die den Platz harmonisch einfassen.

Die Dächer der neuen Gebäude sind bewusst quadratisch gehalten. Präzise eingefasst und extensiv begrünt ausgeführt sehen sie von oben wie eine fünfte Fassade aus, die sowohl im Winter wie im Sommer naturnah wirkt, die exakte Setzung aber nochmals unterstreicht. Das neu entstandene Ensemble mit seinen Volumen und dem räumlichen Gefüge zeigt sich selbstbewusst als neues Zentrum der Bergstation Grüneck.

Der Dorfplatz übernimmt während des Sommer- und Winterbetriebs die Funktion einer Verteilerzone für die ankommenden Gäste. Die Restauranteingänge, Geschäfte, die Schischule und das Kinderland sind hier ebenso angesiedelt wie die Anknüpfungspunkte an die Wanderwege und Skipisten. Der Platz lädt zum Verweilen, Bestaunen, Beobachten und Bereden der weiteren Unternehmungen ein, es soll eine niederschwellige Kommunikationszone am Berg entstehen. Die beiden Restauranteingänge liegen jeweils in der Gebäudemitte und zeichnen sich zusätzlich durch ihre Größe klar für den Besucher ab. Im Winter verläuft die Skipiste durch den Dorfplatz, ähnlich einer modernen Begegnungszone, während in den Sommermonaten großformatige Steinplatten den Platz gliedern. Der Entwurf wird dadurch erkennbar verortet und nachhaltig in sein Umfeld integriert. Die konzeptionelle Ausformulierung des Außenraums bewirkt eine qualitative Erweiterung des Landschaftsraums, der unabhängig der Jahreszeiten verschiedenste Nutzungen unterstützt.

Wettbewerb, prämiertes Projekt

Projektteam: Daniel Heidegger, Karoline Knauer, Nikolaus Schallert, Bernhard Wüst

Leistungen: Entwurf

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