
behind the scenes_03
2021
Der Schutzzweck ist die primäre Grundanforderung an eine Gebäudehülle, die Gestaltung und deren Ausformulierung sollte aber weit darüber hinausgehen. Im Fall der Entwicklung der Außenhülle der Advokatur Schwärzler gab es nicht sehr viele Anknüpfungspunkte in der direkten Umgebung, weichen doch die dort vorhandenen Fassaden in Gestalt, Materialwahl und dem Detailierungsgrad deutlich voneinander ab. Gebäudevolumen und Straßenflucht wurden an die Nachbarschaft angepasst, bei der Ausgestaltung der Fassade entschieden wir uns aber für einen eigenen, unabhängigen Ansatz.
Zeichenstudien, Arbeitsmodelle und Gespräche mit ausführenden Handwerksbetrieben führten zu exakten Planunterlagen, die als Grundlage für die Produktion der Musterfassade dienten. Im Maßstab 1:1 auf der Baustelle errichtet wurde der Prototyp auf die optische Wirkung überprüft und technische Details noch final besprochen, bevor es in die endgültige Ausführung ging.



Fast quadratisch proportionierte Kassetten aus Aluminium Verbundplatten lassen das an sich kantige Gebäude weicher wirken. Zahlreiche kleinteilige Schattenflächen strukturieren die Gebäudehülle, die die nach außen abgekanteten Kassetten auf sich selber werfen. Zusätzlich schimmern die einzelnen Elemente je nach Lichteinfall in einem verschiedenen Braunton. Durch das präzise Abkanten und der leicht schimmernden Oberfläche bekommt das langlebige, oft bei Industriefassaden eingesetzte Material eine besondere Note.
Die runden Befestigungsknöpfe spielen eine weitere wichtige Rolle in der Gesamtwirkung. Sie verbinden optisch die einzelnen Eckpunkte der Kassetten miteinander und überspannen die Gesamtansicht mit einem feinen, visuellen Gewebe. Eigenständig, kantig und doch auch weich soll die Fassade auf den interessierten Betrachter nach ihrer Fertigstellung wirken.


